Über die Stärken und Schwächen von Proteinriegeln

Neulich sah ich im Internet ein interessantes Bild. Vater und Sohn sitzen auf einer Bank: „Papa, was ist wichtiger: Training oder Ernährung?“ Daraufhin antwortet der Vater: „Mein Sohn, welchen Flügel braucht der Vogel mehr zum fliegen. Den rechten oder den linken?“. Das bringt es auf den Punkt! Ohne die passende Ernährung wird das harte Training kaum von Erfolg gekrönt sein und der Traumbody lässt auf sich warten. Aus dem Grund ist nahezu jeder ambitionierte Fitness-Sportler mit dem Problem konfrontiert, dass er seinem Körper die täglich benötigten Nährstoffe pünktlich zuführen muss. Dabei kommen uns aber in schöner Regelmäßigkeit der Job, die Uni oder andere Verpflichtungen in die Quere. Aus dem Grund nutzen viele Athleten Proteinriegel. Die bieten meist einen hohen Eiweißgehalt, ausreichend energiereiche Kohlenhydrate und Fette und lassen sich bequem in der Sporttasche transportieren.

Hauptsache Eiweiß?

Mittlerweile gibt es sie nahezu überall: im Internet, in der Drogerie oder im Lebensmittelmarkt um die Ecke. Aber wofür eignen sich die bunten Riegel wirklich und sollte man einfach ruhigen Gewissens jeden von ihnen kaufen? Ihr ahnt es schon, natürlich nicht. Von so manchem geschmacklichen Totalausfall abgesehen, lassen sich Proteinriegel nämlich anhand ihrer Nährwertzusammensetzung gezielt einsetzen und von dieser Möglichkeit sollte man Gebrauch machen! Soweit die Theorie.

Ich kläre euch nun über die Vor- und Nachteile der wichtigsten Proteinriegel-Arten auf, zeige wir ihr deren Potential am besten ausschöpft und stelle euch meine Favoriten vor!

Der Snackriegel

Stellt euch einen Riegel vor, der nicht nur super schmeckt, sondern auch noch einen hohen Eiweiß- und möglichst reduzierten Kohlenhydratanteil aufweist! Davon träumen vermutlich alle Proteinriegel-Hersteller, allerdings ist es alles andere als einfach diese Komponenten in einem Riegel zu vereinen. Leider weisen viele der leckeren Riegel Schwächen bei den Nährwerten auf. Zu viel Zucker, zu viel Fett und zu wenig hochwertiges Eiweiß qualifizieren manchen Riegel lediglich als Snack für zwischendurch. Oftmals muss man sich daher leider zwischen einem guten Geschmack und den passenden Nährwerten entscheiden, aber einige schaffen dann doch den Spagat, z.B. der Quest Bar mit der Geschmacksrichtung Vanilla Almond!

Die Eiweißbombe

Sogenannte High-Protein-Bars bieten vor allem eines: jede Menge Eiweiß. Um den hohen Gehalt zu erreichen setzen manche Hersteller aber vor allem auf kostengünstige Zusätze von Soja oder hydrolysierter Gelatine, wodurch insgesamt die Qualität leidet. Ein solcher Riegel bietet sich vor allem dann an, wenn damit der Anteil proteinhaltiger Nahrung aufgestockt werden soll oder ihr lange Zeit nicht zum Essen kommt. Ich greife dafür gerne auf den Multipower-Proteinriegel mit 50 Prozent Eiweiß und der Sorte Chocolate-Cream zurück. Der schmeckt nämlich auch noch super!

Der Low-Carb-Riegel

Das Prinzip einer kohlenhydratreduzierten Ernährung hat sich mittlerweile durchgesetzt und bietet vor allem in der Diät und bei der Kontrolle des Insulin-Spiegels viele Möglichkeiten. Um die Kohlenhydrate zu reduzieren greifen viele Hersteller aber auf weniger schmackhafte Zuckerersatzstoffe zurück. Der Geschmack von Maltit-Schokolade unterscheidet sich deutlich von dem des Originals – und das nicht im positiven Sinne.
Mein Favorit: der Zero-Carb Proteinriegel von Alpha Aktivnahrung. Der kommt gänzlich ohne Kohlenhydrate und Schokolade aus und punktet zusätzlich mit einem hohen Proteingehalt!

Der Funktionale

Je leistungsorientierter der Sportler trainiert, umso intelligenter muss er auch seine Nahrungsergänzungen einsetzen. Aus dem Grund bietet sich vor allem nach dem Training der Einsatz von Proteinriegeln mit einer abgestimmten Zusammensetzung der Nährwerte an. Ein hoher Anteil möglichst schnell aufzunehmender Eiweiße und Kohlenhydrate bietet eine optimale Versorgung der Muskulatur nach einem harten Workout und kurbelt eure Proteinbiosynthese an. Ich selbst nutze nach dem Training gern den Cyclone von Maximuscle. In dem stecken nämlich auch noch 5 Gramm Kreatin. Damit ist er unter den Eiweißriegeln das All-Inclusive Paket für die fortgeschrittenen Kraftsportler!

Setzt Prioritäten!

Wenn Ihr also einen Proteinriegel sucht, macht euch zunächst klar, worauf euer Augenmerk liegt. Soll er einfach gut schmecken und zusätzlich eiweißreich sein? Legt ihr auf eine bestimmte Nährstoffkombination wert? Setzt Ihr ihn vor oder nach dem Training ein? All diese Dinge spielen eine Rolle um den für euch und eure Situation passenden Eiweißriegel zu finden. Und nicht vergessen – ihr braucht beide Flügel um ans Ziel zu gelangen. Sucht euch die Bausteine eurer Federn also sorgfältig aus!

Dieser Artikel wurde von Jonas Kittelmann geschrieben

Jonas Kittelmann ist 27 Jahre alt, Sportwissenschaftler und arbeitet in Berlin als Fitness- und Personal Trainer. Für den Blog proteinriegel.info hat er bereits über 70 verschiedene Proteinriegel getestet und berät Interessierte u.a. zu den Themen Ernährung und Nahrungsergänzung.