Kohlenhydrate als wichtigster Energielieferant im Ausdauersport
Kohlenhydratmoleküle besitzen viele Sauerstoffatome und müssen daher nicht so sehr von ´außen´ (Atmung) mit Sauerstoff angereichert werden. Das daraus gespeicherte Glykogen steht dadurch (relativ) schnell zur Verfügung und macht dieses zur wichtigsten Energiequelle für intensive Ausdauerbelastungen. Glykogen kann aber nur in sehr begrenzter Menge im Körper gespeichert werden. Bei intensiven Belastungen (bei sehr gutem Trainingszustand) sind die Glykogenspeicher nach ca. 1-1,5 Stunden entleert. Der Blutzuckerspiegel sinkt, und man bekommt einen oft sehr rasch eintretenden Leistungseinbruch (im Sport auch ´Hungerast´ genannt). Die Begleiterscheinungen können sein: starkes Hungergefühl, Schwindel, Muskelschwäche, kalter Schweiß, Händezittern. Der Organismus muss nahezu vollständig auf Fettverbrennung umsteigen. Das Tempo muss dann deutlich gesenkt werden, da der Fettstoffwechsel deutlich langsamer abläuft. Dieser Zustand tritt aber umso seltener auf, je besser der Ausdauertrainingszustand ist. Weiterhin hat auch der Anteil der Kraftleistung Einfluss darauf, wie schnell die Glykogenspeicher entleert werden bzw. wie plötzlich eine Unterzuckerung auftritt. Je Kraft betonter eine Ausdauerbelastung ist, desto mehr Glykogen wird (bei gleicher Intensität) verbraucht. Während bei einer gleichmäßigen Ausdauerbelastung mit geringem Kraftanteil der Blutzuckerspiegel oft nur langsam sinkt und dadurch nur zu einem ´schleichenden´ Hungerast führt, kann eine plötzlich eintretende sehr Kraft betonte Belastungsänderung (z.B. ein deutlicher Anstieg) dann zu einem schlagartigen Sinken des Blutzuckerspiegels führen. Schützen kann man sich davor, indem man die Glykogenspeicher solange wie möglich schont. Dafür ist ein gut trainierter Fettstoffwechsel notwendig. Weiterhin ist es notwendig, bei sehr langen Ausdauerbelastungen zwischendurch immer wieder kleine kohlenhydratreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Für den Ausdauersportler ist eine besonders kohlenhydratreiche Ernährung deshalb von besonderer Bedeutung. Nur, wenn die Glykogenspeicher genügend gefüllt sind, kann man die erforderliche Leistung im Training und Wettkampf erbringen. Sie können 1-2 Stunden nach der Belastung am schnellsten wieder aufgefüllt werden. Mit zunehmendem Trainingszustand vergrößern und vermehren sich die Glykogenspeicher. Dadurch kann mehr Glykogen gespeichert werden (Überkompensation). Überschüssige Kohlenhydrate können als Körperfett gespeichert werden.